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Galium - Blüten zitronen- oder dottergelb, radförmig

Endemit in Nordportugal
Blätter blaugrün, bereift, im Wirtel zu 6 - 8, +/- flach, kahl
Stängel im mittleren Teil kahl
> 1


Photo und copyright Paulo Araujo

Weiter verbreitete Arten
Blätter oberseits +/- dunkelgrün, zu 6 - 12, am Rand umgerollt, kahl oder behaart
Stängel im mittleren Teil kurzhaarig
> 2

   

 

1      Stängel im mittleren Teil kahl, Blätter blaugrün, bereift, im Wirtel zu 6 - 8, +/- flach, kahl


Galium belizianum Ortega Oliv., Devesa & Rodr.Riaño
(Beliz' Labkraut)


Photo und copyright Paulo Araujo

VII - IX, Trockenrasen, Wegränder, Moore (0 - 1800 m)
                
Serra da Freita, Doro Litoral, Portugal (J. Matos, 08.07.1966)

Synonyme:
Keine

English Name:
Beliz's Bedstraw

Weltweite Verbreitung:
N-Portugal (Beira Alta, Douro Litoral, Minho)

Etymologie:
- Galium: gala = Milch (zum Gerinnen von Milch verwendet)
- belizianum: benannt nach Jose Vicente Malato Beliz (1920 - 1993), portugiesischer Botaniker

Galium belizianum wird beschrieben in der Publikation "A new Galium species from NW Portugal" (2004) Ana Ortega-Olivencia, Juan A. Devesa Alcaraz und Rodríguez-Riaño Tomás

 


            
                                 

 

Pflanze 40 - 60 cm hoch
aufsteigend oder aufrecht, an jedem Knoten mit 1 - 2 Zweigen

 

Blütenstand schmal pyramidenförmig, 4 - 16 cm lang, locker
Zweige gegenständig, aufrecht, Blütenstandsstiel kürzer als die Tragblätter

 

Blüten zitronengelb, radförmig, 3 - 4 mm im Durchmesser, kahl
Kronröhre 0,5 mm, Kronzipfel 1,5 mm, mit Grannenspitzchen, Blütenstiele 2 mm lang, kürzer als der Blütendurchmesser


Photo und copyright Paulo Araujo

Früchte 1 - 1,3 mm lang nierenförmig, schwarz, kahl

Internodien 1 - 2,5 mal so lang wie die Blätter
Stängel blaugrün, kahl, Blätter zu 6 - 8 im Wirtel, 


Photo und copyright Paulo Araujo

Blätter blaugrün, kahl, linealisch oder eilanzettlich, 15 - 27 mm lang, 1 - 2 mm breit, +/- aufrecht, mit Spitzchen, am Rand flach oder wenig umgerollt, unterseits mit 1 Ader, oberseits grün, unterseits blaugrün

 

 

 

 

2      Stängel im mittleren und oberen Teil kurzhaarig, Blätter oberseits +/- dunkelgrün, zu 6 - 12, am Rand umgerollt, kahl oder behaart

Trockenrasenpflanze, ab Juli blühend, nach Honig duftend
Gesamtblütenstand nicht unterbrochen, 
da die Seitenzweigen meist deutlich länger als die darüber liegenden, Internodien sind
> 3

Moor- und Streuwiesenpflanze, im Juni blühend,
Gesamtblütenstand unterbrochen, in "Etagen"
da die Seitenzweigen meist kürzer als die darüber liegenden, Internodien sind
> 4

                             

3     Gesamtblütenstand nicht unterbrochen, da die Seitenzweigen meist deutlich länger als die darüber liegenden, Internodien sind


Galium verum L.
(Echtes Labkraut)

VII - IX, Trockenrasen, Wegränder, Moore (0 - 1800 m)
                Reisensburg, vordere Brenne, ca. 450 m ü.M. (02.07.2010)

Synonyme:
Cruciata chersonensis auct., Galium cruciata (L.) Scop., Galium valantia P. Gaertn., B. Mey. & Scherb. non Weber, Valantia chersonensis auct. M. Bieb. non Willd., Valantia cruciata L.

English Name:
Yellow Bedstraw

Nom francais:
Gaillet jaune, Gaillet vrai

Nome italiano: 
Caglio zolfino

Verbreitung in Deutschland:
Mitte und Süden weit verbreitet; Norden und Brandenburg selten und meist nur adventiv 

Gefährdung in Deutschland:
Deutschland: nicht gefährdet, Baden-Württemberg: nicht gefährdet, Bayern: nicht gefährdet, Berlin: R (sehr selten) [Neophyt], Hamburg: 1 (vom Aussterben bedroht), Hessen: nicht gefährdet, Mecklenburg-Vorpommern: nicht gefährdet, Niedersachsen: nicht gefährdet, Nordrhein-Westfalen: nicht gefährdet, Rheinland-Pfalz: nicht gefährdet, Saarland: nicht gefährdet, Sachsen: V (Vorwarnliste), Sachsen-Anhalt: nicht gefährdet, Schleswig-Holstein: 1 (vom Aussterben bedroht) [Neophyt], Thüringen: nicht gefährdet 

Weltweite Verbreitung:
Austria, Germany, Switzerland, 
Portugal, Spain, France, Corsica, Sardinia, Sicily, Italy, Slovenia, Croatia, Serbia & Kosovo, Bosnia & Hercegovina, Montenegro, Macedonia, Albania, Greece (Peloponnes, Sterea Ellas, S- Pindos, N- Pindos, E- Central, N- Central, N- East, Ionian Isl., W- Aegean Isl., N- Aegean Isl., E-Aegean Isl.) 
England, Ireland, Belgium, Denmark, Finland, Netherlands, Norway, Sweden, Iceland, Belarus, Baltic States, Russia, Ukraine, Kazakhstan, Turkmenistan, Uzbekistan, 
Czech Republic, Slovakia, Hungary, Poland, Romania,  Bulgaria, Malta, 
Turkey, Iran, Iraq, Lebanon, Syria, Afghanistan, Mongolia, China, Tibet, Korea, Japan, India, 
Algeria, Morocco, 

Eingebürgert in:
*USA, *Canada, *Greenland

Etymologie:
- Galium: gala = Milch (zum Gerinnen von Milch verwendet)
- verum: echt

Galium verum enthält das ein Enzym ähnlich dem Labferment, welches bei der Käseherstellung genutzt wird. Inzwischen wird das Ferment oft gentechnisch hergestellt. Für die Herstellung von englischem Chesterkäse wird das Kraut noch heute genutzt. Die Farbstoffe der Blüten geben dem Chesterkäse seine gelblich-orange Farbe und sind verantwortlich für den besonderen Geschmack.

Bildet zusammen mit Galium album die Hybride Galium x pomeranicum

 


            
                                 

 

Pflanze 20 - 70 cm groß
Blüht später als G. wirtgenii (VII - IX), riecht nach Honig

Rispen dicht, ohne Unterbrechung

Rispen meist länger als die Internodien

Blüten radförmig, ca. 3 mm im Durchmesser, +/- goldgelb, 
Kronzipfel 1 - 1,5 mm lang, mit kurzem Grannenspitzchen

Kronröhre 0,3 - 0,5 mm lang, deutlich kürzer als die Kronzipfel
Blütenstiele 1 - 2,5 mm lang, so lang oder etwas kürzer als der Blütendurchmesser

Früchte 1,5 mm lang, kahl, glatt

 

Stängel im oberen und mittleren Teil kurzhaarig, rund oder schwach kantig

Blätter sehr schmal, 15 - 30 mm lang, 0,5 - 1 mm breit, zu 6 - 12 im Wirtel, 
oberseits glänzend, schwach behaart

Stängel im unteren Teil mit 4 erhabenen Leisten, +/- verholzt,
Blätter am Rand umgerollt, unterseits rinnig, kahl oder behaart

 

 

4       Blätter breit (bis 2 mm), umgerollt, aber die Blattunterseite ist deutlich sichtbar


Galium wirtgenii F. W. Schultz
(Wirtgens Labkraut)

V - VI, Nasse Streuwiesen, Moore
             Fitzendorf, Wollgraswiese, Bayern, 330 m ü.M. (19.06.2010)

Synonyme:
Galium verum ssp. wirtgenii (F. Schultz) Oborny (Name bei Kew und Tela Botanica), 
Galium praecox (K. H. Lang) Kern.

English name:
Wirtgen's Bedstraw

Nom francais:
Gaillet de Wirtgen

Verbreitung in Deutschland:
Sehr zerstreut nördliche Oberrheinebene, O-Pfalz, N-Franken, N-Thüringen; selten Oberschwaben, restliches Bayern, Sachsen, Einzelfunde Nordrhein-Westfalen, SO-Niedersachsen 

Gefährdung in Deutschland:
Deutschland: nicht gefährdet, Baden-Württemberg: G (gefährdet, Status unklar), Bayern: nicht gefährdet, Hessen: nicht gefährdet, Mecklenburg-Vorpommern: unbeständig, Niedersachsen: 2 (stark gefährdet), Rheinland-Pfalz: nicht gefährdet, Saarland: nicht gefährdet, Sachsen: 2 (stark gefährdet), Sachsen-Anhalt: nicht gefährdet, Schleswig-Holstein: nicht gefährdet, Thüringen: nicht gefährdet 

Weltweite Verbreitung:
Austria, Germany, Switzerland, 
France, 
Czech Republic, Slovakia, Hungary, Poland, Baltic States, Ukraine, Russia

Eingebürgert in:
*USA, *Canada

Etymologie:
- Galium: gala = Milch (zum Gerinnen von Milch verwendet)
- wirtgenii: benannt nach Philipp Wilhelm Wirtgen (1806 - 1870), deutscher Botaniker

 

Pflanze 20 - 70 cm groß
Blüht früher als G. verum (V - VI), ohne Geruch

Seitenzweige kurz, dadurch Blüten in mehreren Etagen

Untere Rispen der voll erblühten Pflanze kürzer als die Internodien

Blütenzipfel nicht bespitzt

Stängel dick (3 mm), Blätter wenig glänzend

Stängel im mittleren Teil kurzhaarig

Blätter 1 - 1,5 mm breit, oberseits +/- papillös


Photo und copyright Stefan Lefnaer

Blätter am Rand umgerollt, Blattunterseite deutlich sichtbar


Photo und copyright Stefan Lefnaer