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Gattung: Wegwarte (Cichorium)

Zur Gattung gehören 6 Arten.
In den Schlüsseln sind 5 Arten enthalten. 

Die 6. Art (Cichorium bottae) kommt nur in Saudi- Arabien und im Yemen vor.
Der Schlüssel folgt der Publikation von Annemieke Kiers "Endive, chickory and their wild relatives"

Pflanze dornig, 4 - 18 cm hoch, mit 5 - 6 Zungenblüten
> 1

Pflanze ohne Dornen, 6 - 120 cm hoch, mit mehr als 7 Zungenblüten
> 2

 

1      Pflanze dornig, 4 - 18 cm hoch


Cichorium spinosum L.
(Dornige Wegwarte)

 VII - X, Felsen, Schluchten
               Stavros, Kreta (24.05.2016)

Synonyme:
Acanthophyton spinosum Less.

English name:
Spiny Chicory

Nome italiano:
Cicoria spinosa

Weltweite Verbreitung:
Spain, Sicily, Greece (Peloponnes, Steraea Ellas), Ionian Isl., W- Aegaean Isl., E-Aegaean Isl., Kiklades, Crete, 
Malta, Libya, Turkey, Cyprus

Cichorium spinosum ist auf Kreta unter dem Namen Stamnagathi und in Griechenland als Thalassoradiko ("Meerendivie") bekannt. Es ist Bestandteil der traditionellen kretischen und griechischen Küche und wird gekocht oder roh als Salat sowie zusammen mit anderen Zutaten wie Fleisch in Schmorgerichten gegessen. In den letzten Jahren ist es als Modezutat auch in griechischen Supermärkten anzutreffen. (nach wikipedia)

 

 

 

 

Pflanze 4 - 18 cm hoch

Obere Zweige nicht blühend, dornig, bleibend

Köpfchen zu 1 - 4, in den Achseln der Verzweigungen, 
mit 5 - 6 hellblauen Zungenblüten

Äußere Hüllblätter breit eiförmig, viel kürzer als die inneren Hüllblätter

Innere Hüllblätter nach dem Verblühen spreizend

Blätter fleischig, kahl, 2 - 9 cm lang ca. 2 cm breit, ganzrandig oder buchtig gezähnt

 

 

2     Pflanze ohne Dornen, 30 - 120 cm hoch

Selten und adventiv auftretende Art in Feldern von Trifolium alexandrinum oder resupinatum
Eines der 5 äußeren Hüllblätter ist deutlich breiter (10 - 20 mm) als die anderen 4
Frucht glatt, ohne oder mit sehr kleinen Pappusschuppen
> 3


Photo und copyright Rutger Barendse


Alle äußeren Hüllblätter gleich breit (max. 5 mm)
Frucht +/- gerippt, mit deutlichen Pappusschuppen
> 4

 

3     Eines der 5 äußeren Hüllblätter ist deutlich breiter (10 - 20 mm) als die anderen 4, Frucht glatt, ohne Pappus


Cichorium calvum Schultz
(Kahlfrüchtige Wegwarte)

 

 VII - X, Kleeäcker als Saatgutverunreinigung
               Güssing, Österreich

Synonyme:
Glatzfrucht- Wegwarte

English name:
Bare- fruited Chicory

Weltweite Verbreitung:
Israel, Egypt, Ethiopia, Afghanistan

Eingebürgert in:
*Austria, *Germany, 
*Portugal, *France

Die Pflanze wird selten durch verunreinigtes Saatgut (Trifolium alexandrinum bzw. Trifolium resupinatum) oder durch Vogelfutter eingeschleppt.

 

 

 

Pflanze 40 - 80 cm groß
Stängel, Äste und Blattunterseiten kräftig borstig behaart

Köpfchen einzeln oder in Gruppen zu 4 - 9, sitzend oder auf 10 - 20 cm langen, schlanken Köpfchenstielen

 

Köpfchen mit 9 - 13 hellblauen Zungenblüten, die im voll aufgeblühten Zustand schüsselförmig sind, Griffel und Narben blau

Äußere Hüllblätter sehr ungleich 1/2 - 1 1/2 mal so lang wie die inneren
eines der 5 äußeren Hüllblätter ist deutlich breiter (10 - 20 mm) als die anderen 4


Photo und copyright Rutger Barendse

Frucht glatt, Pappusschuppen fehlend oder max. 0,1 mm lang


Photo und copyright Rutger Barendse

Stängelblätter lanzettlich oder dreieckig- lanzettlich, kleiner als die Grundblätter, oft mit langen Haaren am Rand und auf der Oberfläche

Grundblätter 10 - 25 cm lang, 2 - 4 cm breit, lanzettlich, kahl oder behaart

 

 

 

4     Alle äußeren Hüllblätter gleich breit (max. 5 mm), Frucht gerippt, mit deutlichen Pappusschuppen

Pflanze oft am Boden ausgebreitet, 6 - 40 cm hoch
Voll aufgeblühte Zungenblüten formen eine weite Schüssel
Äußere Hüllblätter dicht langhaarig, fast so lang wie die inneren
> 5

   

Pflanze aufrecht, 30 - 120 cm groß
Voll aufgeblühte Zungenblüten liegen in einer Ebene
Äußere Hüllblätter locker behaart, deutlich kürzer wie die inneren Hüllblätter
 > 6

   

                                                               

5       Äußere Hüllblätter dicht langhaarig, fast so lang wie die inneren


Cichorium pumilum Jacq.
(Kleine Wegwarte)

 IV - IX, Straßenränder, Ruderalstellen, Felder (0 - 1000 m)
              Tavira, Portugal (14.06.2017)
              Aradena- Schlucht, Kreta (16.05.2016)
              Lindos, Rhodos (Michael Hassler 18.04.2011) conf. Ristow

Synonyme:
Cichorium endivia ssp. divaricatum (Schousb.) P. D. Sell (Name in der Flora Europaea)
Cichorium ambiguum Schult.; Cichorium divaricatum Schousb.; Cichorium endivia ssp. pumilum (Jacq.) C. Jeffrey; Cichorium intybus ssp. divaricatum (Schousb.) Bonnier & Layens; Cichorium nanum Portenschl. ex Nym., Cichorium glaucum Hoffmans. &Link

English name:
Dwarf Chicory

Nom francais:
Chicorée sauvage, Chicorée amère

Nome italiano:
Cicoria comune, Radicchio

Weltweite Verbreitung:
Portugal, Spain, Baleares, S-France, Sardinia, Sicily, Italy, former Jugoslavia,
Greece (Peloponnes, Festland), Ionian Isl., W- Aegean Isl., N- Aegean Isl., E- Eagean Isl, Kiklades, Crete

 

 

 

 

Pflanze 6 - 40 cm hoch
oft am Boden ausgebreitet

Köpfchen 9 - 14 hellblauen Zungenblüten, sitzend oder in Gruppen zu 4 - 6, sitzend oder auf bis zu 10 cm langen Köpfchenstielen, die an der Sitze verdickt sind

Äußere Hüllblätter 3/4 so lang bis etwas länger als die 8 inneren Hüllblätter

Frucht gerippt, 8 - 10 mal länger als die 0,2 mm langen Pappusschuppen

Stängelblätter in der oberen Hälfte des Blütenstandes kleiner 1 cm
Grundständige Blätter 3 - 20 cm lang, 1 - 4 cm breit, unregelmäßig oder buchtig gezähnt, kahl oder behaart


Photo und copyright Michael Hassler

 

 

6      Äußere Hüllblätter locker behaart, deutlich kürzer wie die inneren Hüllblätter

Kulturpflanze, 100 - 170 cm hoch
Blätter je nach Sorte breit oval oder kraus und fiederschnittig, die unteren +/- kahl
> 7

    
Photo und copyright Rutger Barendse

Wildpflanzen, meist kleiner 
Blätter lanzettlich, kahl oder behaart
> 8

  

 

7     Blätter breit oval oder fiederschnittig und kraus


Cichorium endivia L.
(Endivie)

 VII - X, Kulturpflanze
               Limbach, Garten bei der Kirche
               Peterswörth, Garten (26.06.2020)

Zu den Unterarten

Synonyme:
Cichorium crispum Mill.; Cichorium esculentum Salisb.

English name:
Endive

Nom francais:
Endive

Nome italiano:
Endiva

Weltweite Verbreitung:
Austria, Germany, Switzerland, 
Portugal, Spain, Baleares (Mallorca), France, Corsica, Sardinia, Sicily, Italy, Croatia, Bosnia-Hercegovina, Montenegro, Albania, Greece, E-Aegaean Isl., Crete, 
England, Norway, Netherlands, Belgium, Malta, Poland, Czech Republic, Slovakia, Hungary, Romania, Bulgaria, European Turkey, Madeira, Madeira, Canary Isl., Morocco, Libya, Anatolia, Cyprus, Syria, Lebanon, Israel/Jordan, Israel, Estonia, Belarus, Moldova, Ukraine, NEuropean Russia

Eingebürgert in:
*Australia, *Java, *Burma, *trop. Afr., *India, *Pakistan

Die Pflanze ist nur aus Kultur bekannt! Werden die Samen zu früh ausgesät, bildet sich kein Salatkopf, sondern die Pflanze bildet einen Stängel und Blüten aus. Deswegen sollte Endivien nicht vor Ende Juni ausgesät werden.

 

 

 

Pflanze 100 - 200 cm groß

Köpfchen mit 15 - 20 Zungenblüten, die eine Schüssel bilden

Köpfchen sitzend oder in Gruppen zu 4 - 6, sitzend oder auf bis zu 20 cm langen Köpfchenstielen, die an der Sitze verdickt sind

Zungenblüten hellblau

Hüllblätter 2- reihig, kahl oder mit langen Haaren,
äußere Hüllblätter fast so lang wie die 8 inneren Hüllblätter

Pappusschuppen bis 0,6 mm lang

Frucht schwach gerippt, 2 - 6 mal länger als die Pappusschuppen

Stängel im oberen Teil +/- borstig- drüsig

Stängel im unteren Teil +/- kahl

Stängelblätter  oval, ganzrandig oder gezähnt, den Stängel mit spitzen Zipfeln umfassend, kleiner als die Grundblätter, kahl oder schwach behaart

Grundständige Blätter 30 - 45 cm lang, 10 - 18 cm breit, oval, 
ganzrandig oder gezähnt,  wellig, kahl

 

 

8     Blätter lanzettlich


Cichorium intybus L.
(Gewöhnliche Wegwarte)

 VII - X, Wegränder, Ruderalstellen (0 - 1200 m)
                Günzburg, Unteres Riedswirtshaus

Zu den Unterarten

Synonyme:
Cichorium byzantinum Clem.; Cichorium caeruleum Gilib.; Cichorium casnia C. B. Clarke; Cichorium cicorea Dum.; Cichorium commune Pall.; Cichorium cosnia Buch.-Ham.; Cichorium divaricatum Heldr. ex Nym.; Cichorium hirsutum Gren.; Cichorium officinale Gueldenst. ex Ledeb.; Cichorium perenne Stokes; Cichorium rigidum Salisb.; Cichorium sylvestre Garsault; Cichorium sylvestre Lam.; Hieracium cichorium E. H. L. Krause; Cichorium intybus ssp. glabratum (C. Presl) G. Wagenitz & U. Bedarff; Cichorium glabratum C. Presl; Cichorium intybus ssp. glaucum (Hoffmgg. & Link) Tzvel.

English name:
Common Chicory

Nom francais:
Chicorée sauvage, Chicorée amère

Nome italiano:
Cicoria comune, Radicchio

Weltweite Verbreitung:
Austria, Germany, Switzerland, 
Portugal, Spain, Baleares (Ibiza & Formentera, Mallorca, Menorca), France, Corsica, Sardinia, Sicily, Italy, Slovenia, Croatia, Bosnia-Hercegovina, Serbia & Kosovo, Montenegro, Macedonia, Albania, Greece (Peloponnes, Festland), Ionian Isl., W- Aegean Isl., N- Aegean Isl., E- Eagean Isl, Kiklades, Crete
Turkey, Cyprus, England, Channel Isl., Ireland, Northern Ireland, Norway, Sweden, Finland, Denmark, Netherlands, Belgium, Luxembourg, Liechtenstein, Malta, Poland, Czech Republic, Slovakia, Hungary, Romania, Bulgaria, European Turkey, Morocco, Algeria, Tunisia, Libya, Estonia, Latvia, Lithuania, Kaliningrad region, Belarus, Moldova, Ukraine, Crimea, NEuropean Russia, N-Caucasus, Transcaucasus, Siberia, European Turkey, Iran, Iraq, Lebanon, Oman, Saudi Arabia, Afghanistan, Pakistan, Pakistani Kashmir, Jammu & Kashmir, Azores, Cape Verde Isl. (Santo Antao Isl.), 

Eingebürgert in:
*Russian Far East, C-Asia, Mongolia, China, *Costa Rica, *Chile, *Uruguay, *Argentina, *Mexico, *Australia, *Tasmania, *Java, *Burma, *India, *Transvaal, *Oranje Free State, *Cape, *trop. Afr., *Juan Fdz. Isl., *Mauritius, *Réunion, *Madagascar, *St. Pierre and Miquelon, *Canada, *USA

Urform von:
Chicoree
Radicchio
Zichorienkaffee: Die Wurzel der Pflanze wird geröstet, gemahlen und dann als Kaffeeersatz verwendet

 

 

 

 

Pflanze 30 - 150 cm groß

Köpfchen mit 15 - 20 Zungenblüten, 
Zungenblüten hellblau

Hüllblätter 2- reihig, innere Hüllblätter deutlich länger als die äußeren Hüllblätter

Frucht gerippt, 8 - 10 mal länger als die 0,2 mm langen Pappusschuppen

Stängel sparrig verzweigt

Stängel je nach Unterart fast kahl 

oder borstig- drüsig behaart

  

Obere Blätter sehr unterschiedlich: lanzettlich, sitzend, kaum stängelumfassend

oder stängelumfassend, fast ganzrandig

oberseits kahl oder behaart

Grundblätter schrotsägeförmig fiederschnittig,

unterseits borstig behaart