Home Nach oben Artenverzeichnis Familien Bestimmung Exkursionen Hilfe

Campanula: Pflanzen wenigblütig, Blüten blau/violett, ca. zu 1/3 eingeschnitten, einzeln, in Rispen oder Trauben, Griffel mit 3 Narben, obere und mittlere Stängelblätter linealisch, Kelchblätter pfriemlich
- Artenaggregat Campanula rotundifolia agg. -

Schlüssel für die Arten in Italien (außer Ligurien), dem Balkan und Griechenland

Im gesamten Gebiet verbreitet
Blüten intensiv blauviolett
> 1


Blüten hell blauviolett
> 2

 

1       Krone intensiv blauviolett


Campanula scheuchzeri
Vill.
(Scheuchzers Glockenblume)

VII - VIII,  Alpine Magerrasen, Felsen (650 - 2800 m)
                    Oberstdorf, Fellhorn, ca. 2000 m ü.M. (14.07.2007)

Synonyme:
Campanula hegetschweileri Bech., Campanula kerneri Witasek

English name:
Schechzer's Bellflower

Nom francais:
Campanule de Scheuchzer, Campanule pauciflore

Nome italiano:
Campanula di Scheuchzer

Verbreitung in Deutschland:
Alpen verbreitet, isoliert und selten Harz, Südschwarzwald, Bayerischer Wald

Gefährdung in Deutschland:
Deutschland: nicht gefährdet, 
Baden-Württemberg: V (Vorwarnliste), 
Bayern: nicht gefährdet

Weltweite Verbreitung:
Austria, Germany, Switzerland,
Spain, France, Italy, Sicily, Slovenia, Croatia, Serbia & Kosovo, Bosnia & Hercegovina, Montenegro, Albania,
Bulgaria, Poland

Etymologie:
- Campanula: Glöckchen (Verkleinerungsform von campana = Glocke)
- scheuchzeri:
benannt nach Johannes Scheuchzer (1684 - 1738), schweizer Arzt und Botaniker 

Hybridbildung zwischen C. rotundifolia und C. scheuchzeri möglich!

 

Pflanze 10 - 30 cm groß

Blütenstand 1 - 3- blütig

Blütenknospen nickend


Photo und copyright Michael Hassler

Blütenkrone groß (16 - 25 mm lang), tiefblauviolett

Kronzipfel breiter als lang, Kelchblattzipfel breiter als bei rotundifolia

Stängelblätter schmal lanzettlich

Blätter ungezähnt, am Rand behaart, auch die untersten Stängelblätter ungestielt,
Pflanze ohne sterile Blattrosetten


Photo und copyright Julia Kruse

Grundblätter in Rosetten, von den Stängelblättern deutlich verschieden, Blattspreite eirundlich 6 - 16 mm lang,  lang  gestielt, zur Blütezeit oft verwelkt


Photo und copyright Andrea Moro

Rhizom verzweigt, mit Knötchen

 

 

2      Blüten hell blauviolett

Verbreitung: Norditalien, 
Slowenien, Kroatien
> 3

    

Flaggen-Gifs wurden  zur Verfügung gestellt von Promex

Endemit in Sardinien

> 4


Flaggen-Gifs wurden  zur Verfügung gestellt von Promex

Verbreitung: Mittel- und Süditalien
(Abruzzen, Umbrien, Latium, Basilikata, Kampanien, Kalabrien)
> 5


Flaggen-Gifs wurden  zur Verfügung gestellt von Promex

Verbreitung: Albanien, Mazedonien
Griechenland
> 8

  
 
Flaggen-Gifs wurden  zur Verfügung gestellt von Promex

 

3     Verbreitung: Norditalien, Österreich, Slowenien, Kroatien


Campanula carnica
Mert. & W.D.J.Koch
(Karnische Glockenblume)


Photo und copyright Andrea Moro

VI - X,  Felsen (200 - 2200 m)
              Auffahrt zum Monte Baldo, Italien (18.08.2011)

Zu den Unterarten

Synonyme:
Leinblättrige Glockenblume, Schmalblättrige Glockenblume
Campanula linifolia Scop., Campanula rotundifolia subsp. linifolia (Bég.) Rouy, Campanula scheuchzeri var. carnica (Schiede ex Mert. & W.D.J.Koch) Posp.

English name:
Flax Leaved Bellflower

Nome italiano: 
Campanula della Carnia

Weltweite Verbreitung:
Austria (Kärnten, Südtirol)
Italy (Lombardei, Südtirol, Venetien, Friaul), Slovenia, Croatia
Romania, Ukraine

Etymologie:
- Campanula: Glöckchen (Verkleinerungsform von campana = Glocke)
- carnica: benannt nach den
Karnischen Alpen, die zwischen Österreich (Tirol, Kärnten) und Italien (Südtirol, Friaul) liegen

 

 

Pflanze 10 - 30 cm groß

Blütenstand 1 - 3- blütig


Photo und copyright Andrea Moro

Blütenknospen nickend

Blütenkrone 15 - 25 mm lang, hellblau

Kelchblätter pfriemlich, je nach Unterart  kürzer oder länger als die Krone


Photo und copyright Robert Flogaus- Faust

Frucht aufrecht (höchstens bis 90 ° geneigt)

 

Obere Stängelblätter schmal linealisch (weniger als 6 mm breit), ungezähnt, an den Rändern unbehaart

Grundblätter gestutzt oder herzförmig, gezähnt, 
zur Blütezeit meist noch vorhanden


Photo und copyright Andrea Moro

 

 

4     Endemit in Sardinien


Campanula forsythii (Arcang.) Podlech
(Forsyths Glockenblume)


Photo und copyright Giuliano Mereu Atlantides.it

V - VII,  Kalkfelsen (300 - 1200 m Höhe)
               Orosei,
Mt. Tuttavista, Sardinien

Synonyme:
Campanula rotundifolia var. forsythii Arcang., Campanula sardoa Levier ex Nym.

English name:
Forsyth's Bellflower

Nome italiano:
Campanula di Forsyth, Campanula sarda

Weltweite Verbreitung:
Endemit in Sardinien und der Insel Tavolara

Etymologie:
- Campanula: Glöckchen (Verkleinerungsform von campana = Glocke)
- forsythii: benannt nach Charles Immanuel Forsyth -Major (19. Jahrhundert), Arzt aus Porto Santo Stefano, der im 19. Jahrhundert in der Toskana und in Sardinien forschte

Gehört zur Artengruppe Campanula rotundifolia agg

 

 

 

 

Pflanze 5 - 30 cm groß
auf Felsen Polster bildend


Photo und copyright Giuliano Mereu Atlantides.it

Blüten einzeln, seltener zu 2 oder 3


Photo und copyright Giuliano Mereu Atlantides.it

Blütenknospen aufrecht, Blütenkrone 20 - 30 mm lang, hellblau, Kelchblätter pfriemlich


Photo und copyright Giuliano Mereu Atlantides.it

Kapsel holzig, aufrecht, papillös

 

Stängel kahl
obere Stängelblätter linealisch


Photo und copyright Giuliano Mereu Atlantides.it

Untere Stängelblätter lanzettlich oder elliptisch, meistgezähntGrundblätter herzförmig, lappig gezähnt, 16 - 18 mm, lang gestielt, zur Blütezeit oft verwelkt


Photo und copyright Giuliano Mereu Atlantides.it

Rhizom dick, kräftig, verholzt, wenig verzweigt

 

 

5     Verbreitung: Mittel- und Süditalien 

Blüten meist einzeln, 
Kelchzipfel am Grund abrupt abgewinkelt
> 6

 

Blütenstand meist wenigblütig
Kelchzipfel gerade
> 7

 

 

6     Blüten meist einzeln, Kronröhre ca. so lang wie breit, weit glockig, Kelchzipfel nach unten gebogen


Campanula tanfanii Podlech
(Tanfanis Glockenblume)


Photo und copyright 

V - IX,  Schattige Kalkfelsen (150 - 2000 m Höhe)
              Magliano de' Marsi, Abruzzen
              Cervara di Roma, Latium (Luciano Capasso 

Synonyme:
Campanula macrorhiza ssp. angustiflora (Tanfani)
Campanula rotundifolia var. angustiflora (Tanfani) Guin.

English name:
Tanfani's Bellflower

Nome italiano:
Campanula di Tanfani

Weltweite Verbreitung:
Endemit in Mittelitalien (Marken, Abruzzen, Umbrien, Latium)

Etymologie:
- Campanula: Glöckchen (Verkleinerungsform von campana = Glocke)
- tanfanii: benannt Enrico Tanfani (1848-1892), italienischer Botaniker

 

 

Pflanze 5 - 20 cm groß
auf Felsen Polster bildend

Blüten meist einzeln, Blütenknospen aufrecht

Blüten 10 - 22 mm lang, hellblauviolett, Kronröhre ca. so lang wie breit, weit glockig
Kelch papillös, Kelchzipfel pfriemlich, am Grund abrupt abgewinkelt

Kapsel aufrecht

Untere Stängelblätter lanzettlich oder elliptisch, ganzrandig oder gezähnt

Grundblätter herzförmig, mit jederseits 5 - 6 am Ende knorpeligen Zähnen, 1 - 2 cm gestielt, zur Blütezeit oft verwelkt

Stängel meist unverzweigt, kahl

Rhizom dünn, kriechend, verzweigt

 

 

7     Blütenstand meist wenigblütig, Kronröhre mehr als doppelt so lang wie breit, Kelchzipfel gerade


Campanula pseudostenocodon
Lacaita
(Stenocodonähnliche Glockenblume)


Photo und copyright Rosario Bamonte

VII - VIII,  Felsen (1000 - 1800 m)
                    Monte Cervati, Kampanien (Rosario Bamonte Juli 2018)

Synonyme:
Campanula scheuchzeri subsp. pseudostenocodon (Lacaita) Bernardo, Gargano & Peruzzi
Campanula rotundifolia var. pseudostenocodon (Lacaita) Fiori, 

English name:
Stenocodon- like Bellflower

Nome italiano:
Campanula simile alla specie stenocodon

Weltweite Verbreitung:
Italy (Marken, Abruzzen, Latium, Kampanien, Basilikata, Kalabrien)

Etymologie:
- Campanula: Glöckchen (Verkleinerungsform von campana = Glocke)
- pseudostenocodon:
ähnlich Campanula stenocodon Boiss. & Reut.

 

 

 

Pflanze 5 - 20 cm groß
auf Felsen Polster bildend, mit wenigen Stängeln

Blütenstand wenigblütig

Blüten 14 - 18 mm lang, hellblauviolett, Kronröhre schmal, mehr als 2 mal so lang wie breit

Kelch papillös, Kelchzipfel pfriemlich, gerade

Kapsel aufrecht

Untere Stängelblätter lanzettlich oder elliptisch, ganzrandig oder gezähnt

Grundblätter herzförmig, gezähnt oder gelappt zur Blütezeit oft verwelkt

Stängel meist unverzweigt, kahl

Rhizom kräftig

 

 

8     Verbreitung: Albanien, Griechenland, Mazedonien


Campanula albanica Witasek
(Albanische Glockenblume)


Photo und copyright Thomas Muer

V - IX,  Felsen, steinige Hänge
              Kyllini, Skicenter, Peloponnes (Thomas Muer 13.07.2024)

Synonyme:
Campanula hellenica (Hayek) Podlech, Campanula linifolia f. ramulosa Hruby
Campanula linifolia f. simplex Hruby, Campanula rotundifolia subsp. hellenica Hayek

English name:
Albanian Bellfower

Weltweite Verbreitung: 
Albania, Macedonia, Greece (Peloponnes, Festland), N- Aegean Isl.

Etymologie:
- Campanula: Glöckchen (Verkleinerungsform von campana = Glocke)
- albanica: aus Albanien

Gehört zur Artengruppe Campanula rotundifolia agg

 

 

 

 

Pflanze 5 - 15 cm groß
kahl
, Blüten meist einzeln


Photo und copyright Thomas Muer

Blütenknospen aufrecht, Blütenkrone 14 - 18 mm lang, hellblauviolett, 
Kelchblätter pfriemlich oder schmal dreieckig

Kapsel holzig, nickend, meist papillös

Untere Stängelblätter lanzettlich oder elliptisch, 
ganzrandig, spitz oder stumpf

Grundblätter herzförmig, zur Blütezeit oft verwelkt

 

Rhizom dünn, kriechend, wenig verzweigt