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Gattung: Celtis (Zürgelbaum)

Früher gehörte die Gattung Celtis zu den Ulmengewächsen (Ulmaceae).

Zur Gattung gehören ca. 100 Arten.
Im Schlüssel sind 4 Arten enthalten.

Verbreitung im Gebiet: Balkan, Nordgriechenland
Blätter unterseits kahl
> 1


Photo und copyright Ori Fragman-Sapir www.flora.org.il


Blätter unterseits behaart
> 2

 

1       Blätter unterseits kahl


Celtis planchoniana K. I. Christensen
(Kahler Zürgelbaum)


Photo und copyright Ori Fragman-Sapir www.flora.org.il

IV - V, Felsige Hänge, Schluchten, Wälder
             Giumri, Armenien (Ori Fragman- Sapir)

Synonyme:
Kaukasischer Zürgelbaum
Celtis glabrata Stev. ex Planch. (Name in der Flora Europaea)
Celtis tournefortii var. glabrata (Stev. ex Planch.) Boiss.

English name:
Planchon's Hackberry

Weltweite Verbreitung:
Macedonia, Albania, Greece (N- East),
Bulgaria, Romania, Crimea, Turkey, Iran, Iraq, Lebanon, Syria, Azerbaijan, Armenia, Georgia

Etymologie:
- Celtis: altgriechischer Name einer von Herodot, Dioskurides und Theophrastus erwähnten Pflanze, von Plinius für eine afrikanische Pflanze mit süßen Früchten übernommen, wahrscheinlich Ziziphus jujuba
- planchoniana: Jules Émile Planchon (1823 - 1888), französischer Botaniker, Verfasser des Kapitels "Ulmaceae" in dem Werk Prodromus systematis naturalis regni vegetabilis von Augustin-Pyrame de Candolle
- Zürgelbaum: in Südtirol werden die Früchte Zürgeln genannt und für Backwaren und  Süßspeisen verwendet

 

 

 

 

 

 

Bis 10 m hohe Bäume oder Sträucher


Photo und copyright Ori Fragman-Sapir www.flora.org.il

Blüten unscheinbar, gelb, meist einhäusig eingeschlechtig, selten zwittrig
Männlichen Blüten stehen als Büschel im unteren Teil der diesjährigen Zweige
, weibliche Blüten oder Zwitterblüten gestielt, einzeln, blattachselständig, im oberen Teil der Zweige

 

Früchte kugelig, 4 mm im Durchmesser, reif rostbraun, essbar

    

Blätter wechselständig, 2-zeilig angeordnet, +/- eiförmig, 3 - 7 cm lang, scharf gesägt, Blattzähne einwärts gekrümmt, vorne kurz zugespitzt, mit asymmetrischem Blattgrund, oberseits durch Warzen rau

 

Junge Triebe und Blattstiele schnell verkahlend,
Blattunterseite heller, bis auf winzige Borsten auf den Adern kahl


Photo und copyright Ori Fragman-Sapir www.flora.org.il

 

 

2      Blätter unterseits behaart

Blätter vorne kurz zugespitzt, an der Basis schwach herzförmig, fast symmetrisch
> 3


Photo und copyright Beppe Di Gregorio

Blätter vorne lang zugespitzt, an der Basis +/- keilförmig, schief
> 4

 

3       Blätter vorne kurz zugespitzt, an der Basis schwach herzförmig, fast symmetrisch


Celtis tournefortii Lam.
(Tourneforts
Zürgelbaum)


Photo und copyright Nick Turland

IV - V, Schluchten, selsige Hänge, Wälder
             Imbros- Schlucht, Kreta, ca. 850 m ü.M. (Fotis Samaritakis 11.07.2021)
             Caltabellotta, Sizilien, 620 m ü.M. (Beppe Di Gregorio 13.11.2015)

Synonyme:
Celtis orientalis Mill.
incl. 
- Celtis aetnensis (Tornab.) Strobl = Celtis touernefortii ssp. aetnensis (Tornab.) Raimondo & Schicchi

- Celtis
asperrima Lojac. = Celtis tournefortii subsp. asperrima (Lojac.) Raimondo & Schicchi

English name:
Tournefort's Hackberry, Oriental Hackberry

Weltweite Verbreitung:
Sicily, Croatia, Bosnia & Hercegovina, Macedonia, 
Greece (Peloponnes, S- Pindos, E- Aegean Isl., Kiklades, Crete)
Bulgaria, Turkey, Cyprus, Crimea, Azerbaijan, Armenia, Iran, Iraq

Etymologie:
- Celtis: altgriechischer Name einer von Herodot, Dioskurides und Theophrastus erwähnten Pflanze, von Plinius für eine afrikanische Pflanze mit süßen Früchten übernommen, wahrscheinlich Ziziphus jujuba
- tournefortii: benannt nach dem französischen Botaniker und Forschungsreisenden Joseph Pitton de Tournefort (1656 - 1708)
- Zürgelbaum: in Südtirol werden die Früchte Zürgeln genannt und für Backwaren und  Süßspeisen verwendet

In der Publikation "Taxonomic and eco-geographical notes on Celtis tournefortii Lam. (Ulmaceae, Celtidoideae) in Sicily" (1997) von Angelo Troia wird dargestellt, dass die auf Sizilien vorkommenden Sippen von Celtis tournefortii (ssp. aetnesis; ssp asperrima) weder im Artrang noch im Rang einer Unterart von der Nominatform im östlichen Verbreitungsgebiet zu unterscheiden sind.

 

 

 

 

 

 

Bis 6 m hohe Bäume


Photo und copyright Salvatore Cambria

Blüten unscheinbar, meist einhäusig eingeschlechtig, selten zwittrig, männliche Blüten stehen als Büschel im unteren Teil der diesjährigen Zweige, weibliche Blüten oder Zwitterblüten gestielt, einzeln, blattachselständig, im oberen Teil der Zweige


Photo und copyright Salvatore Cambria

Früchte kugelig, 8 mm im Durchmesser, orangegelb

    
Photo und copyright Salvatore Cambria

Blätter wechselständig, 2-zeilig angeordnet


Photo und copyright Salvatore Cambria

Blätter +/- eiförmig, 3 - 7  cm lang, scharf gesägt, vorne kurz zugespitzt,
Blattzähne breit


Photo und copyright Beppe Di Gregorio

Blätter an der Basis schwach herzförmig fast symmetrisch, 
oberseits graugrün, +/- behaart, glatt oder durch Warzen rau


Photo und copyright Fotis Samaritakis

Blattunterseite behaart


Photo und copyright Fotis Samaritakis

Borke grau, glatt


Photo und copyright Beppe Di Gregorio

 

 

4        Blätter vorne lang zugespitzt, an der Basis +/- keilförmig, schief

Borke glatt
Blätter oberseits durch Warzen rau
> 5

Borke rau
Blätter oberseits glatt
> 6

 

5       Blätter oberseits durch Warzen rau, Borke glatt


Celtis australis L.
(
Südlicher Zürgelbaum)


Photo und copyright Michael Hassler

IV - V, Gärten, Parks
             Botanischer Garten Ulm, cult. (04.09.2010 fruchtend)

Synonyme:
Europäischer Zürgelbaum
Celtis eriocarpa Decne.; Celtis caucasica Hohen. ex Planch.

English name:
Mediterranean Hackberry, European Nettle Tree, Lote Tree, Honeyberry

Nom francais:
Micocoulier de Provence

Nome italiano: 
Bagolaro comune

Verbreitung in Deutschland:
Verwildert in Mainfranken sowie in der Oberrheinebene (BW und RP)

Gefährdung in Deutschland:
Nicht anwendbar

Weltweite Verbreitung:
Portugal, Spain, France, Corsica, Sardinia, Sicily, Italy, Slovenia, Croatia, Serbia & Kosovo, Bosnia & Hercegovina, Montenegro, Macedonia, Albania, Greece, Crete, E-Aegaean Isl., 
Romania, Bulgaria, Turkey, Cyprus, Iran, Israel, Jordania, Lebanon, Syria, Afghanistan, Pakistan, Burma, Nepal
Algeria

Eingebürgert in:
*Germany, *Austria, *Switzerland, 
*Madeira, *Canary Isl., 
*Australia,*USA

Etymologie:
- Celtis: altgriechischer Name einer von Herodot, Dioskurides und Theophrastus erwähnten Pflanze, von Plinius für eine afrikanische Pflanze mit süßen Früchten übernommen, wahrscheinlich Ziziphus jujuba
- australis: südlich
- Zürgelbaum: in Südtirol werden die Früchte Zürgeln genannt und für Backwaren und  Süßspeisen verwendet

 

 

 

 

 

 

Bis 25 m hohe Bäume


Photo und copyright Michael Hassler

Männlichen Blüten stehen als Büschel im unteren Teil der diesjährigen Zweige


Photo und copyright Andrea Moro

Weibliche Blüten oder Zwitterblüten gestielt, einzeln, 
blattachselständig, im oberen Teil der Zweige


Photo und copyright Andrea Moro

Blüten unscheinbar, gelb, meist einhäusig eingeschlechtig, selten zwittrig


Photo und copyright Jose Quiles Hoyo

Früchte kugelig, reif dunkelrot, essbar

   

Blätter wechselständig, 2-zeilig angeordnet

Blätter +/- eiförmig, 5 - 14 cm lang, scharf gesägt, vorne lang zugespitzt
mit asymmetrischem Blattgrund

Blätter oberseits durch Warzen rau

Blattunterseite graugrün, weich behaart

Borke glatt


Photo und copyright Michael Hassler

 

 

6       Blätter oberseits glatt, Borke rau


Celtis occidentalis L.
(
Amerikanischer Zürgelbaum)

IV - V, Gärten, Parks, Straßenbegleitgehölz, Bahngelände (0 - 800 m)
             Botanischer Garten Ulm, cult. (04.09.2010 fruchtend)

Synonyme:
Amerikanischer Zürgelbaum
Celtis pumila Pursh

English name:
American Hackberry, Common Hackberry

Nom francais:
Micocoulier de Virginie

Nome italiano: 
Bagolaro occidentale

Verbreitung in Deutschland:
In Städten regelmäßig verwildernde Art. Funde aus BB, BE, BW (Weinheim u. a.), BY (Spessart), HE, NI, NW und SN.

Gefährdung in Deutschland:
Nicht anwendbar

Weltweite Verbreitung:
Canada, USA

Eingebürgert in:
*Germany, *Austria, 
*France, *Italy, 
*Czech Republic, *Slovakia, *Hungary, *Poland, *Romania, *Tadzhikistan
*Australia

Etymologie:
- Celtis: altgriechischer Name einer von Herodot, Dioskurides und Theophrastus erwähnten Pflanze, von Plinius für eine afrikanische Pflanze mit süßen Früchten übernommen, wahrscheinlich Ziziphus jujuba
- occidentalis: westlich
- Zürgelbaum: in Südtirol werden die Früchte Zürgeln genannt und für Backwaren und  Süßspeisen verwendet

 

 

 

 

 

 

 

Bis 25 m hohe Bäume

Früchte kugelig, reif orange bis dunkelpurpurn

    

Frucht süßlich schmeckend, mit cremfarbenem Steinkern

Junge Zweige behaart

Blätter wechselständig, 2-zeilig angeordnet

Blätter +/- eiförmig, 5 - 12 cm lang, scharf gesägt, vorne lang zugespitzt
mit asymmetrischem Blattgrund, oberseits glatt

Blattunterseite heller, kahl

Borke grau, tief gefurcht