Home Nach oben Artenverzeichnis Familien Bestimmung Exkursionen Hilfe

Gattung: Feige (Ficus)

Zur Gattung gehören ca. 750 Arten, die vorwiegend in den Tropen verbreitet sind.

Blätter tief 3 - 5- lappig
> 1

Blätter ganzrandig
> 2

 

1      Blätter tief 3 - 5- lappig


 Ficus carica L.
(Echte Feige)

V - IX, Kulturpflanze (0 - 800 m)
            Gundelfingen, Wohlhüter Gartenland
            Nea Fourkea, Chalkidiki (21.08.2017)

Synonyme:
Caprificus insectifera Gasp.; Ficus burdigalensis Poit. & Turp.; Ficus caprificus Risso; Ficus carica L. var. johannis (Boiss.) Boiss.; Ficus colchica Grossheim; Ficus communis Lam.; Ficus hyrcana Grossheim; Ficus kopetdagensis Pakhomova; Ficus latifolia Salisb.; Ficus leucocarpa Gasp.; Ficus macrocarpa Gasp.; Ficus pachycarpa Gasp.; Ficus praecox Gasp.; Ficus regina Hort. ex Miq.; Ficus silvestris Risso

English name:
Edible Fig

Nom francais: 
Figuier

Nome italiano: 
Fico comune

Weltweite Verbreitung:
Nur kultiviert bekannt, jedoch oft verwildert.

Kultiviert in:
*Austria, *Germany, *Switzerland
*Portugal, *Spain, *Baleares, *France, *Corsica, *Sardinia, *Sicily, *Italy, *former Yugoslavia, *Albania, *Greece, *Crete, 
*Bulgaria, *Malta, *Crimea, *China, *Libya, Tunisia, Algeria, Morocco, *NW-Africa, *Russia, *Caucasus / Transcaucasus, *C-Asia, *Ryukyu Isl., *Western Australia, *Southern Australia, *Java, *India, *Burma, *Pakistan, *Jammu & Kashmir, *Peru - middle Andes, *Puerto Rico, *Ecuador, *Galapagos, *Jamaica, *Belize, *Haiti, *Dominican Republic, *Costa Rica, *Guianas, *Lesser Antilles (*Montserrat, *Guadeloupe, *Martinique, *Barbados), *Trinidad, *Nicaragua, *Mexico, *trop. Afr., *Fiji, *Austral Isl. (*Rapa Iti), *Gambier Isl. (*Mangareva), *Marquesas Isl., *Pitcairn Isl., *Juan Fdz. Isl., *Gilbert Isl. (*Abemama, *Tabiteuea), *Marshall Isl. (*Jaluit), *Niue, *N-Line Isl. (*Washington Isl., *Fanning Isl.), *Palau Isl., *S-Line Isl. (*Caroline Atoll), *Society Isl. (*Raiatea, *Tetiaroa Atoll), *Southern Marianas (*Guam), *Tonga, *Tuamotu Arch. (*Takapoto Atoll), *Wake Isl., *Mauritius, *Réunion, *Oman, *Bahrain, *Iran, *Qatar, *Afghanistan, *Azores, *Madeira, *Canary Isl., *Cape Verde Isl. (*Santo Antao Isl., *Ilha da Boa Vista, *Ilha de Sao Tiago, *Fogo Isl., *Ilha Brava), *USA

 

Man unterscheidet 2 Formen der Echten Feige:
a) Essfeige, var. domestica, 
Die Essfeige besitzt nur langgrifflige weibliche Blüten. Da ihr die männlichen Blüten fehlen, kann sie sich also alleine gar nicht vermehren

b) Bocksfeige, var. caprificus, 
Die Bocksfeige enthält kurzgrifflige weibliche und männliche Blüten. Letztere stehen in der Nähe des Ostiolums. 

Für die Vermehrung benötigt die Echte Feige eine 2 - 3 mm große Gallwespenart (Blastophaga psenes). Die Gallwespenweibchen streifen beim Verlassen der Scheinfrucht die männlichen Blüten, die sich in der Nähe des Ostiolums befinden. Es gibt nun zwei Möglichkeiten:

a) Das Weibchen findet eine Bocksfeige. Nach dem Eindringen in den Blütenstand bestäubt es mit dem mitgebrachten Pollen die Blüten. Mit seinem Legestachel legt es die Eier in die Fruchtknoten der weiblichen Blüten und sorgt so für eigene Nachkommen. Die Fruchtstände der Bocksfeige sind holzig und ungenießbar

b) Das Weibchen findet eine Essfeige und bestäubt die weiblichen Blüten. Da deren Griffel jedoch länger sind als der Legestachel, kann es keine Eier ablegen. Die Fruchtstände der Essfeige entwickeln sich zu den wohlschmeckenden Feigen.

Um in Feigenkulturen die Bestäubung sicherzustellen, werden blühende Bocksfeigenzweige in die Essfeigenbäume gehängt („Caprifikation“). Noch häufiger jedoch werden Sorten kultiviert, die auch ohne vorherige Befruchtung Früchte bilden (= Parthenocarpie).

 

 

 

 

Bis 16 m hoher Baum

Die männlichen und weiblichen Blüten sind in einer 3 - 10 cm großen birnenförmigen oder kugeligen "Feige" eingeschlossen

Die Befruchtung erfolgt über Gallwespen, die über eine Öffnung (= Ostiolum) in die Feige eindringen und dort ihre Eier ablegen


hier: Ostiolum

Die geschlüpften Insekten paaren sich noch in der Feige, nehmen den Blütenstaub auf und fliegen zur nächsten Feige, um dort ihre Eier abzulegen, wodurch der Pollen übertragen wird


Photo und copyright Annette Höggemeier annette.j.hoeggemeier@rub.de
hier: Inneres einer Essfeige mit zahlreichen langgriffligen weiblichen Blüten

Schneidet man eine reife Feige längs, sieht man die Steinfrüchte, welche in rotes Fruchtfleisch eingelagert sind

Scheinfrüchte (= Feigen) blattachselständig, grün, violett oder bräunlich

Blätter 10 - 20 cm lang, tief 3 - 5- lappig, Blattlappen stumpf, gezähnt

Blätter oberseits rau, unterseits weich behaart

 

 

2     Blätter ganzrandig


 Ficus elastica Roxb.
(Gummibaum)

V - IX, Zierpflanze, Straßenränder (0 - 800 m)
             Neo Itilo, Peloponnes (26.08.2018)

Synonyme:
Ficus karet (Miq.) King, Ficus skytinodermis Summerh., Ficus taeda Kunth & C.D.Bouché

English name:
Indian Rubber Fig

Nom francais: 
Caoutchouc

Nome italiano: 
Fico del caucciù

Weltweite Verbreitung:
India, Indonesia

Eingebürgert bzw. kultiviert:
*Sardinia, *Sicily, *Italy (Kampanien, Molise)

Bei Verletzung scheidet der Baum einen weißen Milchsaft (Latex) ab, der zur Gummiherstellung verwendet werden kann.Zur kommerziellen Latexgewinnung wird jedoch praktisch nur der Kautschukbaum (Hevea brasiliensis) eingesetzt.
In Deutschland wird der Gummibaum häufig als Zimmerpflanze verkauft.

 

 

 

 

Bis 20 m hoher Baum

Die männlichen und weiblichen Blüten befinden sich innerhalb einer "Feige", die jedoch deutlich kleiner als bei Ficus carica (ca. 1 cm im Durchmesser) und kaum genießbar ist


Photo und copyright Forest and Kim Starr

Die Befruchtung erfolgt über Gallwespen, die über eine Öffnung (= Ostiolum) in die Feige eindringen und dort ihre Eier ablegen. Die geschlüpften Insekten paaren sich noch in der Feige, nehmen den Blütenstaub auf und fliegen zur nächsten Feige, um dort ihre Eier abzulegen, wodurch der Pollen übertragen wird

Stammdurchmesser bis 2 m, Borke hellbraun

Der Stamm ist unregelmäßig und entwickelt Luftwurzeln und Brettwurzeln zur festen Verankerung im Boden


Photo und copyright Forest and Kim Starr

Junge Blätter werden durch eine rote Hülle aus den verwachsenen Nebenblättern geschützt, welche beim Entfalten des Blättes abgestoßen wird

Blätter 8 - 35 cm lang, 5 - 15 cm breit, eiförmig, 2 - 5 cm lang gestielt,
oberseits glänzend grün

Blätter hellgrün, kahl