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Gattung: Vitis (Weinrebe)

Zur Gattung gehören ca. 60 Arten.
Im Schlüssel sind 2 Arten und 2 Unterarten enthalten.

Blätter unterseits weiß- oder gelbfilzig, die Blattoberfläche  verdeckend
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Photo und copyright Elizabeth Louks

Blätter unterseits spärlich behaart, die Blattoberfläche nicht verdeckend
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1       Blätter unterseits weiß- oder gelbfilzig, die Blattoberfläche  verdeckend


 Vitis labrusca L.
(Fuchs- Weinrebe)


Photo und copyright Elizabeth Louks

VI - VII, Wälder, Gebüsche
                Marthas Vineyard, USA (Elizabeth Louks 24.09.2024, fruchtend)

Synonyme:
Vitis sylvestris virginiana Bauhin, Vitis vinifera var. labrusca Kuntze, 
Vitis vulpina Marshall

English name:
Fox Grape

Nom francais:
Vigne américaine

Nome italiano:
Vite americana, Uva fragola

Weltweite Verbreitung:
USA, Canada

Eingebürgert in:
*Switzerland, 
*France, *Italy, *Sardinia, *Sicily, *Greece (Sterea Ellas),
*Madeira, *Hungary, *Turkmenistan, *India, *Vietnam

Etymologie:
- Vitis: vitis =binden, einwickeln; Lateinischer Name der Weinrebe und der Weintriebe, auch im weiteren Sinne als Kletterpflanze verwendet
- labrusca: ligurische Bezeichnung der europäischen Wildrebe, von Linée zur Benennung einer amerikanischen Art verwendet

Wissenswertes:
- Vitis labrusca ist eine der wilden amerikanischen Wein-Arten, auf die europäische Rebsorten aufgepfropft wird, da sie unempfindlich gegen Mehltau und Frost ist. Dadurch sind zahlreiche neue Sorten entstanden, von denen die häufigste 'Concord' ist. 
- Die Trauben werden als Obst, zur Saftherstellung oder für Marmeladen, seltener auch zur Herstellung von Wein verwendet
- Die Trauben schmecken erdbeerähnlich, moschusartig, süßlich- erdig (= Fox- Ton)
- Die amerikanische Vitis labrusca hat nichts mit der europäischen Weinsorte 'Lambrusco' zu tun, die bereits in der römischen Antike bekannt war und in Norditalien heute noch angebaut wird.

Verwilderte in Italien gefundene amerikanische Vitis- Arten und deren Bastarde werden beschrieben in der Publikation "A taxonomic survey of the genus Vitis L. (Vitaceae) in Italy, with special reference to Elba Island (Tuscan Archipelago)" (2014) von Nicola M.G. Ardenghi & al. In dieser Schrift wird auch Vitis labrusca ausführlich beschrieben.

 

 

 

Pflanze bis 10 m lang, rankend und kletternd

 

An mindestens 3 fortlaufenden Knoten befindet sich eine Ranke oder ein Blütenstand,
Ranke mit 2 seltener auch 3 Furchen

Blüten in 6 - 14 cm langen, kugeligen oder zylindrischen Rispen, mit 5 Kron- und 5 winzige, verwachsenen Kelchblättern, Kronblätter grün, oben mützenartig verbunden

 

Blüten zweihäusig getrenntgeschlechtlich oder zwittrig, 
Kron- und Kelchblätter früh abfallend

 

Fruchtstand meist mit mehr als 25 Beeren, Beeren kugelig, mehr als 12 mm im Durchmesser, schwarz, ohne Lentizellen, mit 2 - 6 Samen

 

Samen bräunlich, eiförmig, 5 - 8 mm lang


Photo und copyright Elizabeth Louks

Blätter bis 20 cm ilang, herzförmig, meist schwach dreilappig, seltener auch ungelappt oder 5- lappig, Lappen grob gezähnt, oberseits anfangs behaart, später kahl


Photo und copyright Elizabeth Louks

Blätter unterseits weiß- oder gelbfilzig, die Blattoberfläche  verdeckend


Photo und copyright Elizabeth Louks

 

 

2       Blätter unterseits spärlich behaart, die Blattoberfläche nicht verdeckend


 Vitis vinifera L.
(
Echte Weinrebe)


hier: Vitis vinifera ssp. vinifera

VI - VII, Kulturpflanze, Auwälder
                Reisensburg, Hauswand, cult. (26.07.2015)

Zu den Unterarten

Synonyme:
Vitis vinifera ssp. sativa (DC.) Hegi

English name:
Grape Vine

Nom francais:
Vigne

Nome italiano:
Vite comune

Verbreitung in Deutschland:
Nördliche Oberrheinebene, Mainfranken und N-Baden-Württemberg zerstreut; restlicher Mitte und Süden ziemlich selten; nur Einzelfunde südlich Donau; fehlt Norden 
Es ist umstritten, ob die Art tatsächlich verwildert oder ob es sich an den Stellen der Vorkommen um Kulturrelikte handelt. Zumindest in der Oberrheinaue gibt es aber Vorkommen an Stellen weitab von ehemaliger Kultur.

Gefährdung in Deutschland:
Deutschland: nicht gefährdet 

Weltweite Verbreitung:
Austria, Germany, Switzerland, 
France, Corsica, Italy, Sardinia, Sicily, Slovenia, Croatia, Bosnia & Hercegovina, Montenegro, Serbia & Kosovo, Macedonia, Albania, Greece (Peloponnes, Sterea Ellas, S- Pindos, N- Pindos, E- Central, N- Central, N- East, Ionian Isl., W- Aegean Isl., N- Aegean Isl., E-Aegean Isl., Kiklades, Crete),
Czech Republic, Slovakia, Hungary, Romania, Bulgaria, Ukraine, Crimea, Lebanon

Eingebürgert in:
*Portugal, *Spain, *Baleares, 
*Madeira, *Canary Isl., *Cape Verde Isl., *Belgium, *Poland, *Russia, 
*Taiwan, *China, *Java, India, *Nepal, *Afghanistan, *Pakistan, 
*USA, *Costa Rica, *Nicaragua, *Galapagos Isl., *Jamaica, *Peru, *Ecuador, *Puerto Rico, *Haiti, *Mexico, *Dominican Republic, 

Etymologie:
- Vitis: vitis =binden, einwickeln; Lateinischer Name der Weinrebe und der Weintriebe, auch im weiteren Sinne als Kletterpflanze verwendet
- vinifera: Wein tragend

Wissenswertes:
-
Wird als Obst oder zur Herstellung von Rosinen, Saft oder Wein verwendet. 
- Es gibt mehr als 10000 Kultursorten:

Rote Trauben:
Cabernet Sauvignon
Merlot
Spätburgunder
Grauburgunder
Weiße Trauben:
Riesling
Silvaner
Müller- Thurgau
Muskateller
Scheurebe
 

Pflanze bis 10 m lang

 rankend, 

Blüten 2 - 3 mm im Durchmesser, in länglichen Rispen, mit 5 Kron- und 5 winzige, verwachsenen Kelchblättern, Kronblätter grün, oben mützenartig verbunden

Blüten je nach Unterart zweihäusig getrenntgeschlechtlich oder zwittrig, Kron- und Kelchblätter früh abfallend, Blüten bestehen dann bei den zwittrigen Pflanzen nur noch aus dem Fruchtknoten und 5 Staubblättern


Photo und copyright Michael Hassler

Trauben grün oder dunkelblauviolett, mit 4 Samen
(Einige Züchtungen auch ohne Samen)

Ranken ohne Haftscheiben

Blätter 5 - 15 cm im Durchmesser, 3 - 5-lappig, Lappen grob gezähnt,
oberseits kahl

Blätter unterseits behaart

Ältere Zweige verholzt, Rinde längsfaserig


Photo und copyright Andrea Moro