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Gattung: Lathraea (Schuppenwurz)

Die Gattung gehörte bis 1998 zur Familie der Braunwurzgewächse (Scrophulariaceae).

Zur Gattung gehören 5 - 7 Arten.
Im Schlüssel sind 3 Arten enthalten.

Blüten scheinbar direkt aus dem Boden kommend, ohne Stängel
Blüten geschnäbelt, bis 4 cm groß, Kelch kürzer als die Krone

> 1


Photo und copyright Harald Geier

Blüten in vielblütigen Trauben
Blüten nicht geschnäbelt, 1 - 2 cm groß, Kelch ca. so lang wie die Blüte

> 2

 

1     Blüten geschnäbelt, bis 4 cm groß, Kelch kürzer als die Krone


Lathraea clandestina L.
(Verborgene Schuppenwurz )


Photo und copyright Michael Hassler

III - V, Wälder, Parks, Gärten (0 - 1200 m)
             Forstgarten Grafrath (Harald Geier 29.04.2012)

Synonyme:
Niedrige Schuppenwurz
Clandestina penduliflora Lam.;  Clandestina purpurea Hill;  Clandestina clandestina Huthe

English name:
Purple Toothwort

Nom francais:
Lathrée clandestine

Nome italiano:
Latrea clandestina

Verbreitung in Deutschland:
In Einbürgerung befindlicher Neophyt (nach Floraweb)

Gefährdung in Deutschland:
Nicht anwendbar

Weltweite Verbreitung:
Spain, France, Italy (Ligurien, Toscana, Kampanien, Kalabrien) 
Belgium

Eingebürgert in:
*England

Etymologie:
- Lathraea: griech. lathraios = verborgen
- clandestina: geheim, versteckt

 

 

 

Pflanze bis 5 cm hoch, ohne grüne Blätter
oft in großen Gruppen


Photo und copyright Harald Geier

Stängel meist nur unterirdisch, so dass die Blüten scheinbar direkt aus de Boden kommen


Photo und copyright Harald Geier

Blüten bis zu 4 cm lang, röhrig
Ober- und Unterlippe violett, Kelch kürzer als die Krone


Photo und copyright Harald Geier

Griffel aus der Blüte ragend


Photo und copyright Michael Hassler

Oberlippe geschnäbelt


Photo und copyright Harald Geier

 

 

2       Blüten nicht nicht geschnäbelt, 1 - 2 cm groß, Kelch ca. so lang wie die Blüte

Endemit der Rhodope- Mountains (Nordgriechenland, Bulgarien)
Blütenstand zylindrisch, allseitswendig, dicht
Blüten bräunlich oder rosa, ca. 10 mm lang
> 3


Photo und copyright Zissis Antonopoulos

Weit verbreitete Art
Blütenstand einseitswendig, +/- locker
Blüten weißlich oder rosa, 14 - 17 mm lang
> 4

 

3     Blütenstand zylindrisch, allseitswendig, dicht, Blüten bräunlich oder rosa, ca. 10 mm lang


 Lathraea rhodopea Dingler
(Rhodopen- Schuppenwurz)


Photo und copyright Chris Thorogood

III - V, Wälder (200 - 1650 m)
             Besapara Hills, Bulgarien 

Synonyme:
Keine

English name:
Rhodope Toothwort

Weltweite Verbreitung:
NE- Greece
Bulgaria
Endemit der Rhodope- Mountains

Die Schuppenwurz ist eine Schmarotzerpflanze,  die auf Hasel, Erle, Buche, Fichte und anderen Bäumen schmarotzt, indem sie die Leitungsbahnen des Wirtes anzapft und Wasser und Nährstoffe entnimmt.

Etymologie:
- Lathraea: griech. lathraios = verborgen
- rhodopea: aus den Rhodopen (
Das Rhodope- Gebirge liegt an der Grenze zwischen Griechenland und Bulgarien).

Dr. Chris Thorogood ist Mitarbeiter der University of Oxford 
und der Autor/Co- Autor der Bücher:
-
Field Guide to the Wild Flowers of the Western Mediterranean
- Field Guide to the Wild Flowers of the Algarve

 

 

 

Pflanze 10 - 40 cm hoch, ohne grüne Blätter


Photo und copyright Zissis Antonopoulos

Blütenstand zylindrisch, Blüten oft nur noch im oberen Teil,
im unteren Teil nur noch die gelben Kelche


Photo und copyright Chris Thorogood

Blüten in allseitswendiger, vielblütiger, dichter Traube


Photo und copyright Chris Thorogood

Blüten ca. 1 cm groß, bräunlich oder rosa,
nicht geschnäbelt aber  Oberlippe mit einer kleinen "Nase", 
Kelch 5 - 7 mm lang, gelblich, oft drüsig, deutlich kürzer als die Blüten


Photo und copyright Chris Thorogood

Krone zweilappig, seitlich deutlich zusammengedrückt, 4 Staubblätter


Photo und copyright Chris Thorogood

Tragblatt ca. so lang wie der Kelch, die Blüten nicht verdeckend


Photo und copyright Chris Thorogood

 

 

4     Blütenstand einseitswendig, +/- locker, Blüten weißlich oder rosa, 14 - 17 mm lang


 Lathraea squamaria L.
(Gewöhnliche Schuppenwurz)

III - V, Wälder Gebüsche
             Günzburg, Donaudamm beim Kanuklub, ca. 450 m ü.M. (03.04.2007)

Zu den Unterarten

Synonyme:
Clandestina squamaria Legrand;  Squamaria orobanche Scop.

English name:
Common Toothwort

Nom francais:
Lathrée écailleuse

Nome italiano:
Latrea comune

Verbreitung in Deutschland:
Zerstreut Osten, Schleswig-Holstein, O-Niedersachsen, Franken, Bayern, O-Baden-Württemberg; sehr zerstreut Süderbergland, selten Südwesten nördlich bis Eifel; fehlt Niederrhein, Emsland, Ostfriesland 

Gefährdung in Deutschland:
Deutschland: nicht gefährdet, Baden-Württemberg: nicht gefährdet, Bayern: nicht gefährdet, Berlin: 1 (vom Aussterben bedroht), Brandenburg: nicht gefährdet, Hamburg: 2 (stark gefährdet), Hessen: 4 (potentiell gefährdet), Mecklenburg-Vorpommern: nicht gefährdet, Niedersachsen: 3 (gefährdet), Nordrhein-Westfalen: 3 (gefährdet), Rheinland-Pfalz: nicht gefährdet, Saarland: nicht gefährdet, Sachsen: V (Vorwarnliste), Sachsen-Anhalt: nicht gefährdet, Schleswig-Holstein: nicht gefährdet, Thüringen: nicht gefährdet

Weltweite Verbreitung:
Austria, Germany, Switzerland, 
Spain, France, Italy, Sicily, Slovenia, Croatia, Serbia & Kosovo, Montenegro, Macedonia,  Bosnia & Hercegovina,
England, Ireland, Belgium, Denmark, Finland, Norway, Sweden, 
Czech Republic, Slovakia, Hungary, Poland, Romania, Bulgaria, Baltic States, Russia, Ukraine, Crimea, Turkey, Iran, Sikkim, Pakistan, Jammu & Kashmir

Etymologie:
- Lathraea: griech. lathraios = verborgen
- squamata: schuppig (das Rhizom besitzt fleischige, weißliche, stärkehaltige Speicherschuppen)

Die Schuppenwurz ist eine Schmarotzerpflanze,  die meist auf Weiden, Pappel, Ulmen oder Hasel schmarotzt, indem sie die Leitungsbahnen des Wirtes anzapft und Wasser und Nährstoffe entnimmt

 

 

 

Pflanze bis 20 cm hoch, 

ohne grüne Blätter,

Blüten in einseitswendiger, vielblütiger Traube

Blüten kurz gestielt, von einem Tragblatt verdeckt

Blüten nicht geschnäbelt, +/- rosa oder weiß


Photo und copyright Michael Hassler

1 - 2 cm groß, den Kelch nur wenig überragend

Krone zygomorph, zweilappig: unterer Teil weißlich, nicht 3- teilig, 
oberer Teil rosa, Kelch rosa

Griffel mit scheibenförmiger Narbe, 4 Staubblätter, Staubfäden verdickt

Kapsel dünnwandig an der schwächsten Stelle aufreißend

Unterirdisch bildet die Pflanze ein reich verzweigtes bis zu 2 m langes Rhizom aus, das ein Gewicht von bis zu 5 kg erreichen kann