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Gattung: Mespilus (Mispel)

Weltweit nur 1 Art.


 Mespilus germanica L.
(
Echte Mispel)

V - VI, Waldränder, früher: Obstbaum (0 - 1000 m)
             Rottenstein, Haus Otto Elsner
             Botanischer Garten Ulm (31.05.2008)

Synonyme:
Crataegus germanica (L.) K. Koch (Name in der Flora Italiana
Pyrus germanica Hook. f.; Mespilus pubescens Pohl. tentamen; Crataegus mespilus Jessen; Mespilus calycina Stokes; Mespilus communis Gueldenst.; Mespilus domestica Gater.; Mespilus macrocarpa DC. ex E. Morr.; Mespilus sylvestris Mill.; Mespilus vulgaris Reichb.; Ostinia mespylus [Clairv.]

English name:
Common Medlar

Nom francais:
Néflier commun

Nome italiano: 
Nespolo comune

Verbreitung in Deutschland:
Stabil eingebürgerter Neophyt
Zerstreut Saarland, Umg. Trier, Niederrhein, Kölner Bucht, N-Sachsen; selten Oberrheinebene, Thüringen, Schleswig-Holstein, N-Franken 

Gefährdung in Deutschland:
Deutschland: nicht gefährdet, Baden-Württemberg: 3 (gefährdet), Bayern: Neophyt, Brandenburg: nicht gefährdet, Hessen: nicht gefährdet, Nordrhein-Westfalen: nicht gefährdet, Rheinland-Pfalz: nicht gefährdet, Saarland: 1 (vom Aussterben bedroht), Sachsen: nicht gefährdet, Sachsen-Anhalt: 2 (stark gefährdet) [Neophyt], Thüringen: 3 (gefährdet) [Neophyt] 

Weltweite Verbreitung:
Italy, Sardinia, Sicily, Greece (Peloponnes, S- Pindos, N- Central, N- East), Ionian Isl., W- Aegean Isl., N- Aegean Isl., E- Aegean Isl., Crete
Bulgaria, Crimea, Azerbaijan, Armenia, Georgia,
Ukraine, Turkmenistan, Turkey, Cyprus, European Turkey, Iran, Iraq

Eingebürgert in:
*Austria,*Germany, *Switzerland,
*Spain, *Baleares, *France, *Sardinia, *Sicily, *Slovenia, *Croatia, *Serbia & Kosovo,
Macedonia, *Albania,
*Belgium, *England, *Czech Republic, *Slovakia, *Netherlands,  *Romania, *Madeira, *Ecuador

Mespilus germanica war  früher als Obstbaum weit verbreitet, da die Früchte der Mispel nach Frosteinwirkung oder längerer Lagerung essbar sind und einen typischen säuerlich-aromatischen Geschmack haben. Sie können dann auch zu Marmelade verarbeitet werden. Das Art-Epitheton germanica geht wohl auf den Irrtum zurück, dass die Mispel eine in Deutschland heimische Art sei, da sie dort schon lange bekannt war, als Linné sie benannte.

Die Gattung Mespilus wurde lange Zeit, und heute wieder, als monotypisch angesehen. Im zwanzigsten Jahrhundert wurde in den USA eine vermutete zweite Art gefunden und Mespilus canescens J.B.Phipps benannt. Später stellte sich heraus, dass es sich um eine spontane Gattungs-Hybride zwischen eingeführten Mispeln aus Europa und einer amerikanischen Weißdornart handelte. Sie wurde daraufhin, vom Erstbeschreiber selbst, in die Nothogattung 
Crataemespilus transferiert und Crataemespilus x canescens benannt.

 

 

1,50 - 6 m großer Dornstrauch 

oder in Kultur: dornenloser Baum

Blüten einzeln, weiß, groß (3 - 4 cm im Durchmesser)
mit 30 - 40 Staubblättern und 5 Griffeln

Kelchblätter länger als die Krone

Kelchbecher und Blütenstiele behaart

Frucht birnförmig bis kugelig, 

Früchte braun, anfangs behaart, verkahlend, bei der Wildform 2 - 3 cm, bei Kulturformen 3 - 7 cm im Durchmesser, mit haftenden Kelchblättern

Früchte enthalten 2 - 5 braune, harte Steinkerne


Photo und copyright Andrea Moro

Kulturformen ohne Dornen, 

Blätter der Kulturformen lanzettlich, 5 - 12 cm lang, +/- ganzrandig

   

Jungtriebe der Wildform schwach filzig behaart, dornig
Blätter eilanzettlich, schwach gesägt

2 Nebenblättern, mit aufgesetzter Stachelspitze und drüsig bewimpertem Rand