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Gattung: Pistacia (Pistazie)

Zur Gattung gehören 10 - 12 Arten.
Im Schlüssel sind 4 Arten und 1 Hybrid.

Kulturpflanze, selten verwildert
Früchte 20 - 30 mm lang
Blätter mit 3 - 5 Fiederblättchen, Fiederblättchen 30 - 60 mm lang
> 1

Wild- oder auch Gartenpflanze
Früchte 4 - 8 mm lang
Blätter mit 4 - 9 Fiederblättchen, Fiederblättchen 15 - 35 mm lang
> 2

 

1      Früchte 20 - 30 mm lang, Blätter mit 3 - 5 Fiederblättchen, Fiederblättchen 30 - 60 mm lang


Pistacia vera L.
(Echte Pistazie)


Photo und copyright Gisela Nikolopoulou

V - VI, Kulturpflanze 
             Eretria, Garten des Hotels Negroponte (09.06.2019)
             Botanischer Garten Meran, Italien (Andrea Moro 13/06/2006)
             Negev, Israel (Tatiana Malchinski 10.03.2013)
             Feodossija, Krim (Alexander Fatergya 28.05.2016)

Synonyme:
Lentiscus vera Kuntze; Pistacia macrophylla Pers.; Pistacia nigricans Crantz; Pistacia officinarum Ait.; Pistacia reticulata Willd.; Pistacia terebinthus Mill.; Pistacia trifolia L.; Pistacia variifolia Salisb.; Evrardia Adans.

English name:
Pistachio Nut

Nom francais:
Pistachier cultivé

Nome italiano: 
Pistacchio

Weltweite Verbreitung:
Afghanistan, C-Asia, NW-Africa, 

Die größten Produzenten von Pistazie sind USA, Türkei und China. In Europa sind die größten Produzenten Griechenland und Italien. Die Pflanzen sind aber dort nicht verwildert.

Eingebürgert in:
*Spain, *Baleares, *France, *Sicily, 
*Iran, *Burma, *Pakistan

Verarbeitung der Früchte:
Zunächst entfernt man das Fruchtfleisch durch Wässerung und anschließende Trocknung

 Dadurch bleibt der harte Steinkern übrig. Beim weiteren Trocknungsprozess platzt die Steinfrucht in der Regel auf, so dass die rosafarbene Schutzhaut des Samenkerns sichtbar wird. Entfernt man die harte Schale, bleibt der essbare Kern übrig.

Pistazien kommen meist geröstet und gesalzen sowie sowohl geschält als auch ungeschält als Knabberei in den Handel. Der Geschmack des Pistazienkerns ist süßlich, mandelartig, gleichzeitig kräftig würzig. 

Weitere Verwendung finden sie in der Süßwarenproduktion (Mozartkugeln, Pralinen, Baklava), für Speiseeis und in der Wursterzeugung (z. B. Mortadella). nach wikipedia

 

 

2 - 5 m hoher Baum

In Kultur meist niedrig gehalten

Blüten 2- häusig verteilt:
Weibliche Blüten in lockeren Rispen


Photo und copyright Gisela Nikolopoulou

mit 2 - 5 grünen, bald abfallenden Perigonblättern Griffel kurz, mit 3 ausgebreiteten Narben


Photo und copyright Gisela Nikolopoulou

Aus den weiblichen Blüten entwickeln sich die Steinfrüchte

   
Photo und copyright Alexander Fateryga

Männliche Blütenstände mit 3 - 6 Staubblättern, Staubfäden kurz, junge Staubbeutel rot


Photo und copyright Tatiana Malchinski

Früchte kahl, in lockeren Rispen


Photo und copyright Gisela Nikolopoulou

Früchte eikugelig, 20 - 30 mm lang

Blätter meist unpaarig gefiedert, mit 3 - 5 ganzrandigen Fiedern


Photo und copyright Andrea Moro

Fiederblättchen 5 - 10 cm lang, 1 - 3 cm breit, zugespitzt, ledrig, kurz gestielt
Spindel etwas geflügelt

Junge Blätter und Blattstiele +/- behaart, verkahlend

 

 

2      Früchte 4 - 8 mm lang, Blätter mit 4 - 9 Fiederblättchen, Fiederblättchen 15 - 35 mm lang

Blätter meist paarig gefiedert, mit 4 - 8 +/- sitzenden Fiedern
Endfieder meist fehlend
Spindel deutlich geflügelt
3


Photo und copyright Michael Hassler

Blätter unpaarig gefiedert, mit 5 - 9 gestielten Fiedern
Endfieder ca. so groß wie die seitlichen
Spindel nicht oder schwach geflügelt
4


Blätter paarig oder unpaarig gefiedert, 
Endfieder deutlich kleiner als die seitlichen
Spindel nicht oder schwach geflügelt
> 7

 

3     Blätter meist paarig gefiedert, mit 4 - 8 Fiedern, Spindel deutlich geflügelt


Pistacia lentiscus L.
(Gewöhnlicher Mastixstrauch)

III - V, Phrygana, Flussbetten, Macchien, Kiefernwälder, Kalkfelsen (0 - 800 m)
             Insel Vido, Korfu (23.08.2010)

Synonyme:
Lentiscus massiliensis Fourr.; Lentiscus vulgaris Fourr.; Pistacia chia Desf.; Pistacia gummifera Salisb.; Pistacia masslilensis Mill.; Terebinthus lentiscus Moench; Terebinthus vulgaris Fourn.

English name:
Common Mastic Tree

Nom francais:
Arbre au mastic

Nome italiano: 
Lentisco

Weltweite Verbreitung:
Portugal, Spain, Baleares, France, Corsica, Sardinia, Malta, Sicily, Italy, former Yugoslavia, Albania,
Greece (Peloponnes, Sterea Ellas, S- Pindos, N- Pindos, E- Central, N- East), Ionian Isl., W- Aegean Isl., N- Aegean Isl., E- Aegean Isl., Kiklades, Crete
European Turkey, Turkey, Cyprus, Libya, Tunisia, Algeria, Morocco, Israel, Lebanon, Syria

Eingebürgert in:
*Canary Isl.

Genutzt wird vor allem das getrocknete Harz der Sträucher, der sogenannte Mastix, welches durch Anritzen der Rinde ausläuft. Mastix ist hellgelb bis grünlich gelb, ungleichförmig, kugelig bis birnenförmig, durchsichtig oder undurchsichtig, hart und glasig. Es wird in Räuchermischungen verwendet und wurde in der Antike gegen verschiedene Krankheiten verwendet. Besonders in Chios wurde Mastix- Sträucher angebaut. Auch als Gewürz, in Kosmetika oder Kaugummi ist Mastix enthalten.

Pistacia lentiscus wird häufig von der Mastix-Wurzellaus (Aploneura lentisci) befallen, wodurch sich an den Blättern auffallende und große Gallen bilden.


Photo und copyright Wolfgang Katz

 

 

 

1 - 3 m hoher immergrüner Strauch, seltener auch als Baum

Blüten 2- häusig verteilt:
Weibliche Blüten in lockeren Rispen, mit 2 - 5 grünen, bald abfallenden Perigonblättern 

   
Photo und copyright Julia Kruse

Griffel kurz, mit 3 ausgebreiteten Narben


Photo und copyright Julia Kruse

Männliche Blütenstände mit 3 - 6 Staubblättern, Staubfäden kurz, junge Staubbeutel rot


Photo und copyright Andrea Moro

Früchte in Trauben oder Rispen

Früchte eikugelig, rot, 5 - 7 mm lang, ältere Früchte schwarz

Blätter meist paarig gefiedert, mit 4 - 8 ganzrandigen, +/- sitzenden Fiedern, 
Spindel geflügelt, Blätter und Blattstiele kahl


Photo und copyright Michael Hassler

Manchmal besitzt die Fieder auch ein Endblättchen
Fiederblättchen 1 - 5 cm lang, 0,5 - 1,5 cm breit, ledrig, Blattunterseite graugrün, kahl

 

 

4     Blätter unpaarig gefiedert, mit 5 - 9 gestielten Fiedern, Endfieder ca. so groß wie die seitlichen, Spindel nicht oder schwach geflügelt

Verbreitung im Gebiet: Lemnos, Chios Patmos, Kalimnos, Kos, Rhodos, Simi, Chalki, Amorgos
Bis 7 m hohe Bäume
Spindel schwach geflügelt, Blattstiele junger Blätter flaumig behaart, Blätter ohne Spitzchen
> 5


Photo und copyright Andrea Moro

Weit verbreitete Art
Meist 2 - 4 m hohe Sträucher
Spindel nicht geflügelt, Blattstiele kahl, Blätter mit aufgesetztem Spitzchen
> 6

 

5     Spindel schwach geflügelt, Blattstiele junger Blätter flaumig behaart


Pistacia atlantica Desf.
(Atlas- Matixstrauch)


Photo und copyright Michael Hassler

V - VI, Straßenränder, felsige Hänge, häufig auch kultiviert
             Botanischer Garten Nikosia, Zypern (Michael Hassler 07.04.2015)
             Nea Paphos, Zypern (Andrea Moro 19/10/2012)

Synonyme:
Lentiscus atlantica Kuntze
incl. Pistacia atlantica ssp. mutica (Fischer & C. A. Meyer) Rech. fil. 1969 

English name:
Mt. Atlas Mastic Tree, Persian Turpentine Tree, Wild Pistachio

Weltweite Verbreitung:
E-Aegean Isl., (Lemnos, Chios Patmos, Kalimnos, Kos, Rhodos, Simi, Chalki)
Kiklades (Amorgos)
European Turkey, Turkey, Cyprus, Crimea, Libya, Tunisia, Algeria, Morocco, Iran, Israel, Jordania, Sinai peninsula, Canary Isl., 

Eingebürgert in:
*Malta, *USA

Der Atlas ist ein Gebirgsmassiv in Marokko.

 

 

Bis 7 m hoher Baum


Photo und copyright Michael Hassler

Blüten 2- häusig verteilt:
Weibliche Blüten in lockeren Rispen, mit 2 - 5 grünen, bald abfallenden Perigonblättern Griffel kurz, mit 3 ausgebreiteten Narben

   

Männliche Blütenstände mit 3 - 6 Staubblättern, Staubfäden kurz, junge Staubbeutel rot

 

Junge Früchte eikugelig, 6 - 7 mm lang, rosa, ältere Früchte blau

Spindel etwas geflügelt, Blätter meist unpaarig gefiedert, mit 7 - 9 ganzrandigen Fiedern, 
Fiederblättchen 5 - 10 cm lang, 1 - 3 cm breit, oft +/- stumpf, ledrig, ohne aufgesetztes Spitzchen


Photo und copyright Michael Hassler

junge Blätter und Blattstiele +/- behaart


Photo und copyright Andrea Moro

 

 

6     Spindel nicht geflügelt, Blattstiele kahl


Pistacia terebinthus L.
(Terpentin- Pistazie)

IV - V, Ruderalstellen, felsige Macchien, Wälder, Kalkfelsen (0 - 1100 m)
             Doberdosee, Italien (15.08.2013)

Synonyme:
Lentiscus terebinthus Kuntze; Pistacia crassifolia Salisb.; Pistacia mutica Raul. ex Boiss.; Pistacia terebinthina St. Lag.; Pistacia therebinthus Scop.; Lentiscus vulgaris Garsault

English name:
Terebinth

Nom francais:
Pistachier térébinthe

Nome italiano: 
Terebinto

Weltweite Verbreitung:
Portugal, Spain, Baleares, France, Corsica, Sardinia, Sicily, Italy, former Yugoslavia, Albania,
Greece (Peloponnes, Sterea Ellas, S- Pindos, N- Pindos, E- Central, N- Central, N- East), Ionian Isl., W- Aegean Isl., N- Aegean Isl., E- Aegean Isl., Kiklades, Crete
European Turkey, Turkey, Cyprus, Bulgaria, Libya, Tunisia, Algeria, Morocco

Pistacia terebinthus wird häufig von den Blattlausarten Forda formicaria oder Baizongia pistaciae  befallen, wodurch sich an den Blättern auffallende und große Gallen bilden.


Photo und copyright Andrea Moro

 

 

2 - 5 m hoher sommergrüner Strauch oder Baum

Blüten 2- häusig verteilt:
Weibliche Blüten in lockeren Rispen, mit 2 - 5 grünen, bald abfallenden Perigonblättern Griffel kurz, mit 3 ausgebreiteten Narben

   
Photo und copyright Michael Hassler

Männliche Blütenstände mit 3 - 6 Staubblättern, Staubfäden kurz, junge Staubbeutel rot


Photo und copyright Andrea Moro

Junge Früchte eikugelig, 5 - 7 mm lang, auf der besonnten Seite rosa, auf der Schattenseite weißlich, ältere Früchte braun

Borke grau oder rötlich, warzig


Photo und copyright Andrea Moro

Blätter meist unpaarig gefiedert, mit 5 - 9 ganzrandigen Fiedern, 
Spindel nicht oder schwach geflügelt, Blätter und Blattstiele kahl

Blattfiedern spitz, oft mit aufgesetztem Spitzchen


Photo und copyright Andrea Moro

Fiederblättchen 3 - 5 cm lang, 1 - 3 cm breit, zugespitzt, ledrig, kurz gestielt
Blattunterseite graugrün, kahl

 

 

7     Blätter paarig oder unpaarig gefiedert, Endfieder deutlich kleiner als die seitlichen, Spindel nicht oder schwach geflügelt


Pistacia x saportae Burnat
(Hybrid- Pistazie)

IV - V, Ruderalstellen, felsige Macchien, Wälder, Kalkfelsen (0 - 1100 m)
             Doberdosee, Italien (15.08.2013)

Bastard Pistacia terebinthus L. x Pistacia lentiscus L.

Synonyme:
Pistacia x terebinthoides H. lev. nom ill.

English name:
Hybrid Terebinth

Weltweite Verbreitung:
Portugal, Spain, Baleares, France, Corsica, Sardinia, Sicily, Italy, former Yugoslavia, Albania,
Greece (Peloponnes, Sterea Ellas, S- Pindos, N- Pindos, E- Central, N- Central, N- East), Ionian Isl., W- Aegean Isl., N- Aegean Isl., E- Aegean Isl., Kiklades, Crete
European Turkey, Turkey, Cyprus, Bulgaria, Libya, Tunisia, Algeria, Morocco

Piastacia x saportae ist in der Flora Iberica mit Bildern enthalten, die in etwa meinen Bildern vom Doberdosee entsprechen. In direkter Nachbrschaft des Bastards befand sich zumindest ein Elternteil (Piastacia terebinthus).

Ebenfalls Blätter mit paarigen Fiedern oder Fiedern mit einer deutlich kleineren Endfieder hat Pistacia palaestina Boiss. (syn. Pistacia terebinthus ssp palaestina (Boiss.) Engl.). 
Diese Art bzw. Unterart wird im Catalogue of Life als Synonym von Pistacia terebinthus angesehen. 
Nach Meikle "Flora of Cyprus" scheint im westlichen Mittelmeerraum Pistacia terebinthus Blätter mit unpaarigen Blätter und deutlicher Endfieder zu besitzen (= ssp. terebinthus), im östlichen Mittelmeerraum (Syrien, Libanon, Israel, Jordanien) dagegen Blätter mit paarigen Fiedern oder Fiedern mit einer deutlich kleineren Endfieder. In Zypern und in den Ländern, die dazwischen liegen (Italien, Balkan, Kreta, Griechenland, Türkei) scheint es beide Blattformen zu geben. Folgt man dieser Annahme, dann könnte die hier gezeigte Pflanze auch Pistacia terebinthus sein. Da die Rhachis der Blätter jedoch zumindest schmal geflügelt ist, bleibe ich beim Bastard mit Pistacia lentiscus. 

 

 

2 - 5 m hoher sommergrüner Strauch oder Baum

Blüten 2- häusig verteilt:
Weibliche Blüten in lockeren Rispen, mit 2 - 5 grünen, bald abfallenden Perigonblättern Griffel kurz, mit 3 ausgebreiteten Narben, männliche Blütenstände mit 3 - 6 Staubblättern, Staubfäden kurz, junge Staubbeutel rot

 

Junge Früchte eikugelig, 5 - 7 mm lang, meist mit unfruchtbaren Samen

Borke grau oder rötlich, warzig

Spindel nicht oder schwach geflügelt, Blätter und Blattstiele kahl
Fiedern paarig oder unpaarig, mit aufgesetztem Spitzchen

Endfieder bei unpaarigen Blättern kleiner als die seitlichen

Fiederblättchen 3 - 5 cm lang, 1 - 3 cm breit, zugespitzt, ledrig, kurz gestielt
mit aufgesetztem Spitzchen, Blattunterseite graugrün, kahl